Erik „der Rote“ Thorvaldsson
Erik „der Rote“ , Sohn von Thorvald, ist in die Geschichte als Entdecker von Grönland eingegangen. Aber als Entdecker kann man ihn nicht sehen. Es war eher eine Flucht, Verbannung oder Suche, was ihn antrieb. Vielleicht lag es auch in seinen Genen, dass er sich so hervorgehoben hat. Denn auch sein Vater und Großvater wurden geschichtlich erwähnt, durch Verbannung, Mord und Exil. Was aber nicht heißen soll, dass sie Kriminelle waren. Alles hat eine Vorgeschichte und warum die Familie ständig vor dem Thing als Thema stand, wissen wir nicht genau. Sie glaubten aber an die alten Götter und schlossen sich nie dem Christentum an.
Erik wurde in Norwegen als Sohn von Þorvaldur Ásvaldsson geboren, daher war sein eigentlicher Name Erik Þorvaldsson „der Rote“ (Eiríkur rauði Þorvaldsson). Wie in den alten skandinavischen Sprachen üblich, stellen Þorvaldsson bzw. Ásvaldsson keine Nachnamen, sondern einen Vatersnamen dar.
Um 970 musste Eriks Vater aus Norwegen fliehen, da er einen Mord begangen hatte. Die Familie ließ sich in Island nieder. Erik wurde 982 für drei Jahre aus Island verstoßen, da er dort ebenfalls einen Mord begangen hatte. Bevor er sich entschied, ein Land im Westen zu suchen, das bereits früher von Gunnbjörn Úlfsson gesichtet worden und als Gunnbjörns Schären (Gunnbjarnarsker) bekannt war, zog er sich aufgrund des gefällten Urteils aus dem Gerichtsbezirk zurück, in dem es gesprochen wurde. Jedoch konnte er auch dort nicht unbehelligt leben, da er jetzt das Stigma eines Mörders trug. Daraufhin fuhr er nach Westen ohne Frau und Kinder, die er erst vier Jahre später wiedertraf.
Nach der Saga verbrachte er die drei Jahre Verbannung auf Grönland, dessen Küsten er erkundete. Durch die langen Winter kamen Erik und seine Mannschaft mehrmals dem Hungertod nahe. Danach kehrte er zurück nach Island und warb Kolonisten an. Ihm wird die werbewirksame Bezeichnung Grönland (grünes Land) zugeschrieben. Mit 25 Schiffen und vielen Leuten fuhr er 985 nach Grönland. 14 Schiffe kamen an, 11 waren auf See verschollen. Die Isländer gründeten zwei Siedlungen, die Eystribygð (neuisländisch: Eystrybyggð) im Süden beim heutigen Narsarsuaq und Vestribygð (neuisl.: Vestribyggð) nahe dem späteren Nuuk. In Eystribygð errichtete Erik seinen Hof Brattahlíð.[1]
Die Siedlungen blühten und wuchsen auf über 3.000 Einwohner an, da es weiteren Zuzug aus Island gab. Ein schwerer Schlag war eine Epidemie, die Neukolonisten 1002 nach Grönland brachten und der auch Erik zum Opfer fiel. Die Kolonie erholte sich jedoch und bestand bis zum 15. Jahrhundert, wenngleich der regelmäßige Schiffsverkehr mit Europa schon früher abbrach.
Soweit bekannt, hatte Erik vier Kinder: Leif Eriksson, den Entdecker Vinlands (Neufundlands), Thorvald Eiriksson, Þórsteinn Eiríksson und Freydis Eiríksdóttir.

Karlsefni-Saga genannt
Erik der Rote oder Erikur Raudi lebte ca.950 bis 1003. Der Rote, wegen seiner roten Haare und seines wallenden Bartes. Er war schon als Kind ein schwieriger Charakte. Er liebte Kämpfe und löste Probleme und Ungerechtigkeiten auf seine Art. Sein Freiheitswille war sehr stark. Seine kluge Frau Thodhild beschreibt ihn folgendermaßen : Sein Stolz hat ihm beinahe das Leben gekostet, er hat aber auch Fleiß und Ausdauer. Als Kämpfer kenne ich keinen Besseren. Zu mir ist er liebevoll und er kann einen Hof gut führen.
In der neuen Heimat Island kam es bei einem Streit um Weideflächen zu einem Handgemenge. Dabei erschlug Erik mit seinen Leuten zwei Nachbarn.Dafür wurde er, gemäß dem Gesetz der Wikinger, für 3 Jahre in die Verbannung geschickt. Das hieß, er mußte die Insel verlassen.
Statt wieder in seine eine alte Heimat Norwegen zu gehen,verwirklichte er sich einen Traum. Er wollte das Land suchen, von dem die alten Sagen berichteten.
Dieses Land wurde 875 von Gumbjörn Krake gesichtet, es erweckte in ihm aber keine Entdeckerlust, da er nur Nebel, Treibeis und schneebedeckte Gipfel vor sich sah. Dieses Land hatte als „Gumbjörnschäre“ in den alten Erzählungen der Isländer weitergelebt.
Erik segelte mit 32 Genossen Richtung Grönland und verbrachte dort die 3 Jahre seiner Verbannung. Er entdeckte an der Westküste grüne Täler, fischreiche Flüsse und Bäche, die genügend Nahrung versprachen. Er nannte das Land Grönland ( grünes Land ) um andere Isländer zu ermutigen, ihm dorthin zu folgen. Nach den 3 Jahren traute er sich wieder nach Island ,um seine Frau und die Kinder nach Grönland zu holen.
Viele Norweger hatten bei der Besiedlung Islands den Zeitpunkt verpaßt, gute Weideflächen für ihr Vieh in Besitz zu nehmen. So folgten sie ihm nach Grönland, wo sie Wiesen fanden, um ihr mitgebrachtes Vieh zu weiden. Von den ursprünglich 25 Schiffen, erreichten nur 14 das Ziel. Ca. 700 Menschen waren die ersten Siedler der Wikinger auf Grönland, der größten Insel der Welt.
Damals, um das Jahr 1000, war das Klima um einige Grade wärmer als heute.
Zu der Blütezeit gab es 2 Siedlungen mit ca. 3000 Einwohnern auf Grönland. Die Namen waren Austbygd und Vestbygd. Erik gründete seinen Hof Brattahild in Austbygd.
In der Nähe des Ortes Narsasuag, findet man noch die freigelegten Grundmauern der 1.christlichen Kirche auf Grönland. Diese Kirche wurde, auf das Bestreben von Eriks Frau hin, gebaut.
Es gab viel Zuzug aus Island, doch an einer großen Epidemie im Jahre 1002 starben viele Siedler. Auch Erik der Rote starb daran im Jahre 1003. Wahrscheinlich wurde die Seuche mit den neuen Siedlern ins Land gebracht. Die Kolonien selbst bestanden bis zum 15. Jahrhundert.
Das Leben auf Grönland war äußerst beschwerlich. Es muß wohl ähnlich dem der Eskimos gewesen sein. Getreide konnte nicht angebaut werden. Lebensnotwendiges Heizmaterial fehlte, ebenso wie Nahrung. Die mitgebrachten Tiere mußten für die Nachzucht geschont werden und pflanzliche Nahrung war ebenfalls knapp. Der Fisch – und Walfang, sowie die Jagd sicherten aber das Überleben auf einer Insel, auf der acht Monate im Jahr keine Sonne scheint.
Es gab auch Spannungen der rivalisierenden Glaubenslehren. Ganze Familien wurden dadurch gespalten. Auch Eriks Familie blieb nicht verschont. Während seine Frau und die Kinder sich dem christlichen Glauben zuwandten, blieb Erik bei seinen heidnischen Göttern. Zur Blütezeit besaß die Wikingerkolonie auf Grönland einen Bischof, der sogar in Verbindung mit Rom stand.
Aufgrund der wachsenden Bevölkerungszahlen,begannen die Wikinger einen lebhaften Handel mit Island und Europa.Pelze und Walrosszähne gegen Getreide, Eisen und Salz. Ein reger Schiffsverkehr zwischen Grönland und dem fernen Europa, fand über eine beachtliche Zeitspanne von ca. 300 Jahren statt. Dieser Schiffsverkehr wurde immer spärlicher um irgendwann ganz aufzuhören. Als keine Nachricht mehr von Grönland nach Skandinavien kam, schickte der norwegische König Magnus Eriksson eine Expedition nach Grönland, um das Schicksal der Grönland-Wikinger zu erforschen. Man fand aber nur verlassene Siedlungen und keine lebenden Einwohner mehr. Was war geschehen ? War es Holzmangel, Nahrungsmangel oder die Übermacht der Eskimos ? Waren die Wikinger diesem Druck gewichen und nach Amerika ausgewandert? Gab es neue Krankheiten oder Klimaverschiebungen, wodurch das Inlandeis immer näher an die Siedlungen kam? Viele offenen Fragen, über die Experten heute noch unterschiedlicher Meinung sind. Aber Mitte bis Ende des 14. Jahrhunderts endete die Ära der Wikinger auf Grönland unwiederruflich. Erik der Rote blieb unvergeßlich !
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Erik_der_Rote